MP
Elevador Lacerda
2008
6:30, a luz adentra por todas as janelas. acordo. café, internet, mails, saio de casa, em direção ao Elevador Lacerda. na praça municipal, um menino descalço e imundo me mira, me segue, pede dinheiro, dou um real e aviso que é pra comprar pão e não crack.
ônibus. caminho de areia, levo meu pai para fazer exames. volto com ele, arrumo a primeira mala da mudança.
vou almoçar com Maria do outro lado da cidade. no ônibus conversas íntimas com o cobrador. a tarde vou trocar os kits de higiene por ingressos para o show da amiga Jussara. 'ah num pode!' eu tinha seis kits, só pode dois por pessoa, passa um menino com farda de escola, eu lhe chamo ele assustado vem e ajuda. daí chega Tigui, me beija me abraça, ela também na incunbencia de comprar para toda a família, já vou logo avisando como é o esquema, vou pra rua, garro na mão do menino que vendia cafézinho epuxo ele até a bilheteria. tudo resolvido, beijos mais, até quinta Tigui.
fui ao Rio Vermelho conversar com uma pessoa sobre eventual exposição. volto, como acarajé de Neinha, na esquina da av. sete com a entrada do politeama. o calor castiga, cozinha meu juízo, entre barulhos de Dalila à promoções incontáveis, ainda vou fazer mercado. chego em casa, abro a porta da varanda e agradeço ter fechado a da entrada para só abrir de novo amanhã de manhã. banho tomado, juízo fresco, cervejinha gelada na mão e a baía de todos os santos e o por do sol pra amenizar o meu dia. tédio na Bahia é luxo! na Alemanha é cotidiano!
6:30, das Licht weckt mich. Kaffee, Internet, Mails. Dann geht los. ich laufe Richtung Elevador Lacerda, ein kleiner Junge, schmutzig, übernachtet und barfuß fragt mich nach Geld. ich gebe, warnend es sei nicht für Crack, aber fürs Frühstück. Bus, halbe Stunde später hole ich meine Vater ab, bringe ich zur Blutuntersuchung. Dann packe ich seinen Koffer, der Umzug ins Altersheim ist nächsten Montag. gehe dann zu meiner Cousine, auf der andere Seite der Stadt. nach dem Mittagessen, das liegt schwer im Magen, obwohl so lecker geschmeckt hat. muss ich ins Theater, Tickets kaufen für das Konzert einer Freundin Jussara Silveira. der Preis pro Person: eine Seife, eine Zahnpasta und eine Flasche Shampoo. dann zu einer Galerie um Gespräche über eventuelle Ausstellung. zurück, ein Acarajé essen, einkaufen, die Hitze bekocht mein Verstand, meine Haut klebt und glänzt voller Schweiss. endlich zu Hause, kalte (HAHAHA) Dusche, Hängematte, den Blick auf die Bucht, Sonnenuntergangstimmung.
Langweile existiert in Bahia nicht, wenn aber ist ein großer LUXUS. In Deutschland ist mir gar nicht fremd. Heute aber habe sie sehr vermisst.
ich gebe zu, ich war sehr aufgeregt, mehr als nötig. gestern Abend hatte ein bisschen Angst, wie wird er die erst nacht im Altersheim verbringen? Heute morgen war erstaunlich, er war glücklich, hatte schon die Messe besucht, gefrüstückt, ich bekam meine Tagesaufgaben und ging los in die Hitze, mein Körper weinte, heulte vor Hitze. Hügel aufgehen, runtergehen, mit der Hüfte bewegend balancieren in die Hitze. Später, Aufgaben erledigt. Er war da im Garten, klappte mit den Händen ein bisschen ein Samba-de-Roda. ich dachte nur das ist nicht denselben Vater den ich kannte. halb vier Besucherzeit zu ende. ich ging den Hügel hinunter, den anderen hinauf. der Körper weinte weiter leidend, ich werde mit einem "Gringo" verwechselt. ich lächle. daheim (?) Sonneuntergang. die Bucht in unglaublichen Lichter und Farben. Hängematte, ein Mango in der Hand, ich esse es wie ich als Kind gelernt hatte, ohne Messer, die Schalen mit den Zähnen schälen, den Saft läuft in meine haut hinunter, genau wie ich die Hügeln. langsam und fast tanzend. 
